Neuplanung für die Tagebaue Hambach und Garzweiler muss Landwirtschaft, Dörfer und Naturraum verschonen – Zivilgesellschaft legt alternative Planungsideen für die Leitentscheidung der Landesregierung vor

Die Leitentscheidung der Landesregierung zur Fortführung der Tagebaue Hambach und Garzweiler wird intensiv und zügig in den Ministerien vorangetrieben. Die Beratung im Landtag soll noch vor der Sommerpause stattfinden. Die unbedingt erforderliche Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Ideen droht in Corona-Zeiten an den Rand gedrängt zu werden.

Die AG Naturraum von ZKS und Allianz legt deshalb Leitideen vor, die Zukunftsfragen für unsere Region in Zeiten der Klimakrise in den Fokus nehmen.

„Es darf nicht ausschließlich um die Erhaltung alter Wirtschaftsstrukturen gehen. Die Herausforderungen an den Strukturwandel sind durch Klimakrise und wirtschaftliche Umbrüche wesentlich komplexer geworden“, so Jutta Schnütgen-Weber, Vorstandsmitglied in der Allianz und Koordinatorin der AG Naturraum. „Wir müssen in der Zukunft die Ernährungssicherheit in unserer Region in den Vordergrund stellen, dazu gehören eine nachhaltige Landwirtschaft, der Erhalt der Naturräume und die Regionalisierung der Produktion. Oberste Priorität muss die Sicherung landwirtschaftlicher Flächen haben, Böden sind unersetzlich“.
Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig nachhaltige, regionale landwirtschaftliche Produktion ist. Dafür muss die Landesregierung engagierte Förderprogramme auflegen und mit ihrer Leitentscheidung sowie einer sukzessiven Anpassung der Landesgesetze und Verordnungen voranbringen.

Den von RWE vorgelegten Planungsentwurf für die Tagebaue Hambach und Garzweiler lehnen wir ab und fordern stattdessen die Prüfung von Varianten für die Verwendung von Abraum und zur Gestaltung des Verlaufs der Abgrabungen. Ziel ist der Stopp des Tagebaus Hambach an der alten A4 und die Rettung der Dörfer am Rand des Tagebaus Garzweiler.

“Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie kein munteres „Weiter-so!“ mit den immer gleichen Profiteuren umsetzt, sondern im Sinne einer vorausschauenden Stärkung unserer gemeinsamen Lebenswelt ökologisch und sozial verantwortliche Entscheidungen auf den Weg bringt.”

 

Mit freundlichen Grüßen

stellvertretend für die AG Naturraum der Allianz/ZKS

Jutta Schnütgen-Weber

 

– ZKS= Zivilgesellschaftlicher Koordinierungskreis Strukturwandel

– Allianz = Allianz für nachhaltigen Strukturwandel e.V.i.G.

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